Nietzsche - Also Sprach Zarathustra
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Uebermensch
1:113
Und hier endete die erste Rede » Zarathustra's, welche man auch "die Vorrede" heisst: denn an dieser Stelle unterbrach ihn das Geschrei und die Lust der Menge. "Gieb uns diesen letzten Menschen, oh » Zarathustra, - so riefen sie - mache uns zu diesen letzten Menschen! So schenken wir dir den » Uebermenschen!" Und alles Volk jubelte und schnalzte mit der Zunge. » Zarathustra aber wurde traurig und sagte zu seinem Herzen:
Fequency of the words:
1 Zarathustra
1 Uebermensch
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Kind
1:19
Verwandelt ist » Zarathustra, zum » Kind ward » Zarathustra, ein Erwachter ist » Zarathustra: was willst du nun bei den Schlafenden?
2:9
"Oh » Zarathustra - sprach das » Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"
2:742
Wahrlich, gleich tausendfaeltigem » Kindsgelaechter kommt » Zarathustra in alle Todtenkammern, lachend ueber diese Nacht- und Grabwaechter, und wer sonst mit duestern Schluesseln rasselt.
3:109
Also bin ich mitten in meinem Werke, zu meinen » Kindern gehend und von ihnen kehrend: um seiner » Kinder willen muss » Zarathustra sich selbst vollenden.
4:746
"Aber was treibt ihr da, ihr Menschenkinder? rief er, indem er die Betenden vom Boden empor riss. Wehe, wenn euch Jemand Anderes zusaehe als » Zarathustra:
4:781
Freilich: so ihr nicht werdet wie die » Kindlein, so kommt ihr nicht in _das_ Himmelreich. (Und » Zarathustra zeigte mit den Haenden nach Oben.)
4:887
Zu dem Allen sprach » Zarathustra nur Ein Wort: "meine » Kinder sind nahe, meine » Kinder" -, dann wurde er ganz stumm. Sein Herz aber war geloest, und aus seinen Augen tropften Thraenen herab und fielen auf seine Haende. Und er achtete keines Dings mehr und sass da, unbeweglich und ohne dass er sich noch gegen die Thiere wehrte. Da flogen die Tauben ab und zu und setzten sich ihm auf die Schulter und liebkosten sein weisses Haar und wurden nicht muede mit Zaertlichkeit und Frohlocken. Der starke Loewe aber leckte immer die Thraenen, welche auf die Haende » Zarathustra's herabfielen und bruellte und brummte schuechtern dazu. Also trieben es diese Thiere. -
4:897
Wohlan! Der Loewe kam, meine » Kinder sind nahe, » Zarathustra ward reif, meine Stunde kam: -
Fequency of the words:
8 Zarathustra
8 Kind
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Geschenk
1:24
» Zarathustra antwortete: "Was sprach ich von Liebe! Ich bringe den Menschen ein » Geschenk."
1:686
Wahrlich, mein Bruder! sprach » Zarathustra, es ist ein Schatz, der mir geschenkt wurde: eine kleine Wahrheit ist's, die ich trage.
Fequency of the words:
2 Zarathustra
2 Geschenk
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Verkuendiger
1:86
Seht, ich bin ein Verkuendiger des Blitzes und ein schwerer Tropfen
aus der Wolke: dieser Blitz aber heisst Uebermensch. -
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Schaffende
1:154
Mitschaffende sucht » Zarathustra, Miterntende und Mitfeiernde sucht » Zarathustra: was hat er mit Heerden und Hirten und Leichnamen zu schaffen!
2:765
Ein Seher, ein Wollender, ein » Schaffender, eine Zukunft selber und eine Bruecke zur Zukunft - und ach, auch noch gleichsam ein Krueppel an dieser Bruecke: das Alles ist » Zarathustra.
3:117
- dass er einst mein Gefaehrte werde und ein Mitschaffender und Mitfeiernder » Zarathustra's -: ein Solcher, der mir meinen Willen auf meine Tafeln schreibt: zu aller Dinge vollerer Vollendung.
4:283
- wenn du lehrst `alle » Schaffenden sind hart, alle grosse Liebe ist ueber ihrem Mitleiden`: oh » Zarathustra, wie gut duenkst du mich eingelernt auf Wetter-Zeichen!
Fequency of the words:
4 Zarathustra
4 Schaffende
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Vernichter
4:774
`Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen toedtet man` - so sprachst du einst. Oh » Zarathustra, du Verborgener, du » Vernichter ohne Zorn, du gefaehrlicher Heiliger, - du bist ein Schelm!"
Fequency of the words:
1 Zarathustra
1 Vernichter
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Heiliger
4:774
`Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen toedtet man` - so sprachst du einst. Oh » Zarathustra, du Verborgener, du Vernichter ohne Zorn, du gefaehrlicher » Heiliger, - du bist ein Schelm!"
Fequency of the words:
1 Zarathustra
1 Heiliger
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Seher
2:14
Mit diesen Worten sprang » Zarathustra auf, aber nicht wie ein Geaengstigter, der nach Luft sucht, sondern eher wie ein » Seher und Saenger, welchen der Geist anfaellt. Verwundert sahen sein Adler und seine Schlange auf ihn hin: denn gleich dem Morgenrothe lag ein kommendes Glueck auf seinem Antlitze.
2:765
Ein » Seher, ein Wollender, ein Schaffender, eine Zukunft selber und eine Bruecke zur Zukunft - und ach, auch noch gleichsam ein Krueppel an dieser Bruecke: das Alles ist » Zarathustra.
Fequency of the words:
2 Zarathustra
2 Seher
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Narr
2:191
Aber nicht dazu kam » Zarathustra, allen diesen Luegnern und » Narren zu sagen: "was wisst _ihr_ von Tugend! Was _koenntet_ ihr von Tugend wissen!" -
2:574
Wahrlich, ihr taeuscht, ihr "Beschaulichen"! Auch » Zarathustra war einst der » Narr eurer goettlichen Haeute; nicht errieth er das Schlangengeringel, mit denen sie gestopft waren.
3:37
Ach, du liebreicher » Narr » Zarathustra, du Vertrauens-Ueberseliger! Aber so warst du immer: immer kamst du vertraulich zu allem Furchtbaren.
3:300
Also, durch viel Volk und vielerlei Staedte langsam hindurchschreitend, gierig » Zarathustra auf Umwegen zurueck zu seinem Gebirge und seiner Hoehle. Und siehe, dabei kam er unversehens auch an das Stadtthor der _grossen_Stadt_: hier aber sprang ein schaeumender » Narr mit ausgebreiteten Haenden auf ihn zu und trat ihm in den Weg. Diess aber war der selbige » Narr, welchen das Volk "den Affen » Zarathustra's" hiess: denn er hatte ihm Etwas vom Satz und Fall der Rede abgemerkt und borgte wohl auch gerne vom Schatze seiner Weisheit. Der » Narr aber redete also zu » Zarathustra:
3:324
Hier aber unterbrach » Zarathustra den schaeumenden » Narren und hielt ihm den Mund zu.
3:334
Aber dein » Narren-Wort thut _mir_ Schaden, selbst, wo du Recht hast! Und wenn » Zarathustra's Wort sogar hundert Mal Recht _haette_: du wuerdest mit meinem Wort immer - Unrecht _thun_!"
3:340
Also sprach » Zarathustra und gieng an dem » Narren und der grossen Stadt vorueber.
3:834
- Oh ihr Schalks-» Narren und Drehorgeln! antwortete » Zarathustra und laechelte wieder, wie gut wisst ihr, was sich in sieben Tagen erfuellen musste: -
3:859
- "Oh ihr Schalks-» Narren und Drehorgeln, so schweigt doch! - antwortete » Zarathustra und laechelte ueber seine Thiere. Wie gut ihr wisst, welchen Trost ich mir selber in sieben Tagen erfand!
4:8
"Oh » Zarathustra, sagten sie, schaust du wohl aus nach deinem Gluecke?" - "Was liegt am Gluecke! antwortete er, ich trachte lange nicht mehr nach Gluecke, ich trachte nach meinem Werke." - "Oh » Zarathustra, redeten die Thiere abermals, Das sagst du als Einer, der des Guten uebergenug hat. Liegst du nicht in einem himmelblauen See von Glueck?" - "Ihr Schalks-» Narren, antwortete » Zarathustra und laechelte, wie gut waehltet ihr das Gleichniss! Aber ihr wisst auch, dass mein Glueck schwer ist und nicht wie eine fluessige Wasserwelle: es draengt mich und will nicht von mir und thut gleich geschmolzenem Peche." -
4:666
Also sprach der Gewissenhafte; aber » Zarathustra, der eben in seine Hoehle zurueckkam und die letzte Rede gehoert und errathen hatte, warf dem Gewissenhaften eine Hand voll Rosen zu und lachte ob seiner "Wahrheiten". "Wie! rief er, was hoerte ich da eben? Wahrlich, mich duenkt, du bist ein » Narr oder ich selber bin's: und deine `Wahrheit` stelle ich rucks und flugs auf den Kopf.
4:764
Und wer des Geistes zu viel hat, der moechte sich wohl in die Dumm- und » Narrheit selber vernarren. Denke ueber dich selber nach, oh » Zarathustra!
4:786
- ein kleiner tapferer Unsinn, irgend ein Gottesdienst und Eselsfest, irgend ein alter froehlicher » Zarathustra-» Narr, ein Brausewind, der euch die Seelen hell blaest.
Fequency of the words:
13 Zarathustra
13 Narr
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Lehrer
3:231
Und sonderlich rufen es ihre » Lehrer der Ergebung -; aber gerade ihnen liebe ich's, in das Ohr zu schrein: Ja! Ich _bin_ » Zarathustra, der Gottlose!
3:864
Denn deine Thiere wissen es wohl, oh » Zarathustra, wer du bist und werden musst: siehe, du bist der » Lehrer der ewigen Wiederkunft -, das ist nun _dein_ Schicksal!
Fequency of the words:
2 Zarathustra
2 Lehrer
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Gottlose
3:231
Und sonderlich rufen es ihre Lehrer der Ergebung -; aber gerade ihnen liebe ich's, in das Ohr zu schrein: Ja! Ich _bin_ » Zarathustra, der » Gottlose!
3:233
Wohlan! Diess ist meine Predigt fuer _ihre_ Ohren: ich bin » Zarathustra, der » Gottlose, der da spricht "wer ist gottloser denn ich, dass ich mich seiner Unterweisung freue?"
3:234
Ich bin » Zarathustra, der » Gottlose: wo finde ich Meines-Gleichen? Und alle Die sind Meines-Gleichen, die sich selber ihren Willen geben und alle Ergebung von sich abthun.
3:235
Ich bin » Zarathustra, der » Gottlose: ich koche mir noch jeden Zufall in _meinem_ Topfe. Und erst, wenn er da gar gekocht ist, heisse ich ihn willkommen, als _meine_ Speise.
3:248
- mit der grossen Liebe lieben, mit der grossen Verachtung lieben!" Also spricht » Zarathustra, der » Gottlose. -
3:812
Du regst dich, dehnst dich, roechelst? Auf! Auf! Nicht roecheln - reden sollst du mir! » Zarathustra ruft dich, der » Gottlose!
4:214
Ich bin's, der gottlose » Zarathustra, der da spricht: wer ist gottloser als ich, dass ich mich seiner Unterweisung freue?" -
Fequency of the words:
7 Zarathustra
7 Gottlose
>>>>> SEARCH FOR: & Zarathustra Wahrsager
2:715
Also hoerte » Zarathustra einen » Wahrsager reden; und seine Weissagung gieng ihm zu Herzen und verwandelte ihn. Traurig gieng er umher und muede; und er wurde Denen gleich, von welchen der » Wahrsager geredet hatte.
4:37
Des naechsten Tages sass » Zarathustra wieder auf seinem Steine vor der Hoehle, waehrend die Thiere draussen in der Welt herumschweiften, dass sie neue Nahrung heimbraechten, - auch neuen Honig: denn » Zarathustra hatte den alten Honig bis auf das letzte Korn verthan und verschwendet. Als er aber dermaassen dasass, mit einem Stecken in der Hand, und den Schatten seiner Gestalt auf der Erde abzeichnete, nachdenkend und, wahrlich! nicht ueber sich und seinen Schatten - da erschrak er mit Einem Male und fuhr zusammen: denn er sahe neben seinem Schatten noch einen andern Schatten. Und wie er schnell um sich blickte und aufstand, siehe, da stand der » Wahrsager neben ihm, der selbe, den er einstmals an seinem Tische gespeist und getraenkt hatte, der Verkuendiger der grossen Muedigkeit, welcher lehrte: "Alles ist gleich, es lohnt sich Nichts, Welt ist ohne Sinn, Wissen wuergt." Aber sein Antlitz hatte sich inzwischen verwandelt; und als ihm » Zarathustra in die Augen blickte, wurde sein Herz abermals erschreckt: so viel schlimme Verkuendigungen und aschgraue Blitze liefen ueber diess Gesicht.
4:38
Der » Wahrsager, der es wahrgenommen, was sich in » Zarathustra's Seele zutrug, wischte mit der Hand ueber sein Antlitz hin, wie als ob er dasselbe wegwischen wollte; desgleichen that auch » Zarathustra. Und als Beide dergestalt sich schweigend gefasst und gekraeftigt hatten, gaben sie sich die Haende, zum Zeichen, dass sie sich wiedererkennen wollten.
4:39
"Sei mir willkommen, sagte » Zarathustra, du » Wahrsager der grossen Muedigkeit, du sollst nicht umsonst einstmals mein Tisch- und Gastfreund gewesen sein. Iss und trink auch heute bei mir und vergieb es, dass ein vergnuegter alter Mann mit dir zu Tische sitzt!" - "Ein vergnuegter alter Mann? antwortete der » Wahrsager, den Kopf schuettelnd: wer du aber auch bist oder sein willst, oh » Zarathustra, du bist es zum Laengsten hier Oben gewesen, - dein Nachen soll ueber Kurzem nicht mehr im Trocknen sitzen!" - "Sitze ich denn im Trocknen?" fragte » Zarathustra lachend. - "Die Wellen um deinen Berg, antwortete der » Wahrsager, steigen und steigen, die Wellen grosser Noth und Truebsal: die werden bald auch deinen Nachen heben und dich davontragen." - » Zarathustra schwieg hierauf und wunderte sich. - "Hoerst du noch Nichts? fuhr der » Wahrsager fort: rauscht und braust es nicht herauf aus der Tiefe?" - » Zarathustra schwieg abermals und horchte: da hoerte er einen langen, langen Schrei, welchen die Abgruende sich zuwarfen und weitergaben, denn keiner wollte ihn behalten: so boese klang er.
4:41
- "Mitleiden! antwortete der » Wahrsager aus einem ueberstroemenden Herzen und hob beide Haende empor - oh » Zarathustra, ich komme, dass ich dich zu deiner letzten Suende verfuehre!" -
4:42
Und kaum waren diese Worte gesprochen, da erscholl der Schrei abermals, und laenger und aengstlicher als vorher, auch schon viel naeher. "Hoerst du? Hoerst du, oh » Zarathustra? rief der » Wahrsager, dir gilt der Schrei, dich ruft er: komm, komm, komm, es ist Zeit, es ist hoechste Zeit!" -
4:46
Der » Wahrsager aber antwortete nicht auf die Angst » Zarathustra's, sondern horchte und horchte nach der Tiefe zu. Als es jedoch lange Zeit dort stille blieb, wandte er seinen Blick zurueck und sahe » Zarathustra stehn und zittern.
4:52
Also seufzte der » Wahrsager; bei seinem letzten Seufzer aber wurde » Zarathustra wieder hell und sicher, gleich Einem, der aus einem tiefen Schlunde an's Licht kommt. "Nein! Nein! Drei Mal Nein! rief er mit starker Stimme und strich sich den Bart - _Das_ weiss ich besser! Es giebt noch glueckselige Inseln! Stille _davon_, du seufzender Trauersack!
4:57
Mit diesen Worten wandte sich » Zarathustra zum Gehen. Da sprach der » Wahrsager: "Oh » Zarathustra, du bist ein Schelm!
4:414
Da sprang » Zarathustra auf seine Hoehle zu, und siehe! welches Schauspiel erwartete ihn erst nach diesem Hoerspiele! Denn da sassen sie allesammt bei einander, an denen er des Tags voruebergegangen war: der Koenig zur Rechten und der Koenig zur Linken, der alte Zauberer, der Papst, der freiwillige Bettler, der Schatten, der Gewissenhafte des Geistes, der traurige » Wahrsager und der Esel; der haesslichste Mensch aber hatte sich eine Krone aufgesetzt und zwei Purpurguertel umgeschlungen, - denn er liebte es, gleich allen Haesslichen, sich zu verkleiden und schoen zu thun. Inmitten aber dieser betruebten Gesellschaft stand der Adler » Zarathustra's, gestraeubt und unruhig, denn er sollte auf zu Vieles antworten, wofuer sein Stolz keine Antwort hatte; die kluge Schlange aber hieng um seinen Hals.
4:467
Also sprach » Zarathustra und hielt ploetzlich inne in seiner Rede: denn ihn ueberfiel seine Sehnsucht, und er schloss Augen und Mund vor der Bewegung seines Herzens. Und auch alle seine Gaeste schwiegen und standen still und bestuerzt: nur dass der alte » Wahrsager mit Haenden und Gebaerden Zeichen gab.